Das neue Reich der Ordnung

 

Das neue Reich der Ordnung 

Als ich die Wohnung betrat, roch ich das Alte.
Es war nicht nur Staub – es war Stillstand.
Reste eines Lebens, das ihm nie wirklich gehört hatten.
Zu viel Zufall. Zu viel Vergangenheit.

Ich blieb im Türrahmen stehen.
Die Leine lag ruhig in meiner Hand.
Er kniete einen halben Schritt hinter mir, das Halsband matt im Licht, die Haltung gesenkt, wartend.

„Ab heute,“ sagte ich leise, „wird jeder Winkel dieses Ortes dich an mich erinnern.“
Meine Stimme war ruhig, sachlich – unmissverständlich.

Ich trat langsam weiter.
Er folgte mir kriechend, den Blick gesenkt, die Leine leicht gespannt – wie ein Gedanke, der ihn an mich band.
Ich ließ meinen Blick über die Räume gleiten, prüfend, abschätzend, als wäre jeder Gegenstand nur Rohmaterial.

„Das hier…“ Ich deutete auf den Tisch. „Zu freundlich. Zu rund. Das verschwindet.“
Er zuckte kaum merklich.
„Ich will klare Linien,“ fuhr ich fort. „Nichts, das Zuflucht verspricht.“

Ein Teppich. „Er schluckt Licht.“
Ein Bild. „Keine Kunst von mir, kann weg.“
Noch stand alles, aber er wusste – in meinem Kopf war es bereits fort.

Ich ließ die Stille wirken, bevor ich sprach:
„Die Wände,“ sagte ich, „werden ein tiefes, kühles Grau tragen. Dunkel. Ruhig. Konzentriert. Keine Farbe, keine Ablenkung – nur Struktur. Schatten. Kontrolle.“
Ich wandte mich leicht zu ihm. „Hier zieht eine neue Ordnung ein: Metall. Glas. Leder. Keine Nachgiebigkeit – nur Wahrheit.“

Mein Blick fiel auf den Schreibtisch.
„Zu groß. Zu persönlich. Aber er bleibt – verwandelt. Ich lasse ihn anfertigen: schmal, präzise, kompromisslos.“
Ich hielt inne, sah ihn an. „Wie du.“

Ich ging weiter, während in meinem Kopf bereits Entwürfe entstanden.
Spezialmöbel, die ich selbst planen würde:
Ein schmaler, schlichter Rahmen aus schwarzem Stahl für die Wand, mit verdeckten Ösen – funktional, elegant, unübersehbar.
Ein Podest aus dunklem Holz, maßgefertigt für Haltung und Präsentation.
Und im Zentrum des Wohnzimmers – mein Zeichen, ein Andreaskreuz.
Kein rohes Gestell, sondern eine Skulptur aus mattem Metall und Leder.
Klar. Stolz. Unverrückbar.

Ich berührte mit der Hand die leere Fläche an der Wand. „Das hier,“ sagte ich, „wird dein Mittelpunkt.“

Das Wohnzimmer würde seine Wärme verlieren und an Schärfe gewinnen.
„Dies ist kein Ort der Bequemlichkeit,“ erklärte ich. „Dies ist ein Raum der Disziplin.“

Ich ging weiter, zum XXXzimmer. „Alles zu hell. Zu weich,“ sagte ich.
„Ich will Dunkelheit. Kontrolle.“
Ich stellte mir schwere Vorhänge vor, die das Licht dämpfen, den Raum dichter, stiller machen – ein geschlossener Kosmos, ohne Fluchtpunkt.

Ich blieb stehen, wandte mich zu ihm.
„Siehst du, Herr Kramer? Dein altes Leben verblasst. Und ich habe noch nichts verändert – nur gesprochen.“
Er atmete ruhig. Kein Widerstand, nur Annahme.

Ich führte ihn weiter durch die Vorstellung der neu geformten Linien: kalter Stahl, glattes Holz, gespannte Flächen.
Alles präzise. Alles unter Kontrolle.
„Deine Wohnung wird zu meinem Spiegel,“ sagte ich.
„In jeder Linie. In jedem Schatten. Ich bin das Muster – du bist die Bewegung darin.“

Ich zog die Leine leicht an.
„Du wirst hier atmen, was ich bin. Und du wirst lernen, es zu lieben.“

Dann blieb ich in der Mitte des Raumes stehen.
„Schau dich um,“ flüsterte ich.
Er hob den Blick – langsam, ehrfürchtig.
Das Alte war noch da, und doch schon fort.
Ich hatte es nicht berührt, und doch war es verändert.
Was blieb, war die Ahnung von Ordnung. Struktur. Und ich – in allem.

Ich trat näher, legte meine Hand an seinen Nacken.
„Von jetzt an,“ sagte ich, „gehört jeder Gedanke, jeder Blick, jeder Atemzug diesem Raum. Er ist mein Werk. Und du bist Teil davon.“

Er schloss die Augen.
Ich sah, wie die Spannung wich – nicht aus Schwäche, sondern aus Hingabe.
Er war angekommen.
Nicht in seiner Wohnung.
In meinem Reich.

Ich trat zurück und betrachtete ihn – den Anfang meines Werkes.
Noch kein Raum der Tat, sondern der Ankündigung.
Eine Manifestation des Kommenden.
Mein Reich der Ordnung – im Entstehen.
Und er – darin – mein vollendetes Design in Vorbereitung.

Ich ließ die Leine zu Boden fallen.
„Bis morgen, Herr Kramer.“

 

  veröffentlicht am 27.10.2025
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