Der Freitag – Mein Spieltag- 1.Regel
Herr Kramer betrat das Café. Das Hemd gestärkt, der Scheitel präzise gezogen. Er hatte sich den Tag zurechtgelegt, jede Minute auf mich ausgerichtet. Sein Denken kreiste längst nicht mehr um Arbeit oder Verpflichtung. Nur noch um mich.
Seit unserer letzten Begegnung war in ihm etwas aufgebrochen. Etwas, das er nicht verstand – aber suchte.
Herr Kramer war ein Mann, der selten den ersten Schritt machte. Er war schüchtern, zurückhaltend, ein Zögerlicher. Doch ich war zu verführerisch, zu gefährlich, als dass er sich zurückhalten konnte. Egal, was ich ihm heute sagen würde – er würde ohne Zögern zu allem Ja sagen. Er war längst in meinem Netz gefangen. Diese Gewissheit lag in der Luft, greifbar, wie der Duft meines Ledermantels.
Ich war der Störton in seiner geordneten Welt.
Und er wollte mehr davon.
Er sah mich.
Nicht als Frau – sondern als Macht.
Ich wusste, dass er mich beobachtete.
Ich wusste, dass er sich fragte, ob er es wagen durfte.
Und ich wusste, dass er es tun würde.
Er stand auf. Langsam.
Sein Blick suchte Halt, seine Schultern verrieten Unsicherheit. Doch er kam.
Schritt für Schritt.
Jeder davon gehörte mir.
Als er schließlich vor mir stand, blieb er stehen.
Darf ich mich setzen?“ fragte er schließlich. Seine Stimme war leise. Nicht bittend – unterwürfig.
Ich hob den Blick, ließ ihn kurz in meiner Stille verharren.
„Nein, sagte ich, ich bin es gewohnt, dass man vor mir kniet.“
Er senkte den Kopf, als hätte ich ihm etwas genommen.
Ich beugte mich leicht vor. Mein Parfum legte sich zwischen uns – warm, dunkel, unausweichlich.
„Denkst du, ich habe nicht gesehen, wie du seit Minuten mit dir kämpfst?“
Meine Stimme war ruhig. Fast zärtlich. „Wie du Worte suchst, die du nicht sagen darfst?“
Er atmete ein, wollte antworten – doch nichts kam.
Seine Stimme blieb im Hals stecken.
Natürlich.
Ich lächelte leicht, ein Hauch, kaum sichtbar.
„Du kannst nicht sprechen, Herr Kramer, weil du längst weißt, warum du hier bist.“
„Du bist gekommen, um zu gehorchen.“
Ein kurzes Zucken in seinem Gesicht – Widerstand oder Einsicht, schwer zu sagen.
„Ich bin keine Einladung,“ fuhr ich fort. „Ich bin eine Entscheidung.“
Dann ließ ich das Wort fallen, langsam, wie ein Versprechen:
„Ich bin eine Domina.“
Er zuckte nicht – aber ich sah es.
Die Spannung in seinem Kiefer, das leise Zittern seiner Finger.
Er verstand.
„Das bedeutet,“ sagte ich, „dass es hier keine Zufälle gibt. Keine Gespräche. Nur Regeln. Meine Regeln.“„Was das bedeutet?“
„Ganz einfach: Ich führe. Du folgst. Ich bestimme. Du funktionierst.“
Ich schlug die Beine übereinander. Mein Heel berührte den Boden – ein klarer, kalter Ton, wie ein Siegel.
„Heute ist Freitag und Freitag ist mein Spieltag, Herr Kramer.“
Ich ließ die Worte sinken, bis sie zwischen uns hingen wie eine stille Drohung.
„Du entscheidest, Herr Kramer, ob du heute nur zusiehst – oder ob du bereit bist, Teil meines Spiels zu werden.“
Er nickte kaum merklich.
Seine Augen verrieten Angst – und zugleich eine Sehnsucht, die tiefer war als Vernunft.
Ich lehnte mich zurück, ruhig, überlegen, als hätte ich ihn bereits gebrochen.
„Hör gut zu,“ sagte ich. „Regel eins: Du lässt dich führen-Mein Wille ist Gesetz.“
Der Rest war Schweigen.
Er hatte bereits verloren.
Oder – gewonnen.
Je nachdem, wie man es sieht.
Der Freitag hatte begonnen, mein perfekter Freitag, mein Spieltag und mittendrin mein neues Spielzeug, Herr Kramer?
veröffentlicht am 20.10.2025 |
hypnochris schrieb: | vor 7 Stunden |
Fussspielzeug schrieb: | gestern |
GingaBiwild schrieb: | vor 2 Tage |